Entschlichten

[243] Entschlichten der Gewebeketten. Vor dem Appretieren sind in der Regel die Gewebe zu entschlichten. Dies wird durch Verkleinern oder Verzuckern und nachheriges Lösen der verwendeten Stärke erreicht.

Außer dem Einweichen in warmem Wasser und Einleitung einer natürlichen Gärung kommt das Verzuckern mit verdünnten Säuren in Betracht. Bequemer aber ist das Malzen. Das wässerige Extrakt aus gekeimten Getreidekörnern, besonders aus Gerste, enthält ein Ferment, das die Stärke leicht in Zucker überführt, die sogenannte Diastase. Durch kurzes Einweichen der Gewebe in einer solchen Diastaselösung wird die Stärke völlig entfernt. In der Neuzeit bringen Fabriken derartige Malzpräparate fertig zum Gebrauch in den Handel, z.B. als Diastafor, Diamalt, Textasin, Cellomaltoyne und andre.

Ernst Müller.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 243.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika