Gasquellen

[302] Gasquellen, natürliche Ausströmungen von Gasen, besonders von Kohlensäure und von Kohlenwasserstoffen. Sie finden sich vorwiegend in der Nähe von Vulkanen, solche von Kohlenwasserstoffgas aber da, wo in der Tiefe die Umwandlungsprodukte pflanzlicher Stoffe vorliegen (Baku, Apennin, Nordamerika), aus denen dem Leuchtgas ähnliche Gasarten hervorgehen.

Die oft unter einem beträchtlichen Druck ausströmenden Gase verursachen ein weithin hörbares, zischendes Geräusch und bilden, wenn brennbar und entzündet, mächtige Feuersäulen oder Erdfeuer (Baku) bis 30 m Höhe. In einigen Fällen wird mit den ausströmenden Gasen zugleich Wasser ausgeworfen. In neuester Zeit bekannt sind die Gasquellen von Wels (Oberösterreich), die in 115 m Tiefe im sogenannten Schlier (Tertiärformation) erbohrt wurden. Sie lieferten vorwiegend Kohlenwasserstoffgas, dem kleine Mengen von Schwefelwasserstoff beigemengt sind. Auch aus Steinsalzlagern sind Gasquellen der nämlichen chemischen Verbindungen bekannt, z.B. bei Szlatina in Ungarn wird Kohlenwasserstoffgas zur Grubenbeleuchtung verwendet. Einer ähnlichen Benutzung zu Leucht- oder Heizzwecken unterliegen andre Gasquellen. In China wird das gleiche Gas zum Einsieden der Salzsolen verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 302.
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