Glimmlicht

[573] Glimmlicht, Glimmentladung. O. Lehmann [1] unterscheidet vier Arten der elektrischen Entladung: die Glimmentladung, die Büschelentladung, die Streifenentladung und die Funkenentladung.

Mittels des elektrischen Eies (s. Geißlersche Röhren) und einer Influenzmaschine lassen sich die vier Arten zeigen. Bei mäßiger Verdünnung entsteht Glimmentladung unter direkter Verbindung der Elektroden mit der Influenzmaschine, bei Einschalten einer kleinen Funkenstrecke vor der Anode Büschelentladung, bei Einschalten der Funkenstrecke vor der Kathode Streifenentladung, bei großen Funkenstrecken beiderseits und Anwendung eines Kondensators Funkenentladung. – Ein Beispiel der Glimmentladung in der Natur bietet das Elmsfeuer (s.d.); in den Geißlerschen Röhren zeigt das positive und das negative Glimmlicht charakteristische Unterschiede der Ausdehnung und Färbung, das letztere bildet bei stärkerer Verdünnung die Kathodenstrahlen. Ueber weiteres vgl. [2], ferner Lumineszenz, Kathodenstrahlen, Röntgenstrahlen.


Literatur: [1] Lehmann, O., Molekularphysik, Leipzig 1888–89. – [2] Frick-Lehmann, Physik. Technik, II, S. 529, Braunschweig 1895.

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 573.
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