Hilfsmaschinen

[60] Hilfsmaschinen für Schiffe, alle Maschinen, die nicht direkt zum Antrieb des Propellers und demnach zur Fortbewegung des Schiffes erforderlich sind.

Da man stetig mehr dahin strebt, die menschliche Arbeit durch Maschinenkraft zu ersetzen, so ist die Zahl der Hilfsmaschinen an Bord der Schiffe eine stetig wachsende geworden. Als treibende Kraft dient entweder die Dampfmaschine oder neuerdings auch vielfach hydraulische bezw. elektrische Kraftübertragung. Man kann sie nach ihrem Verwendungszweck in folgende Abteilungen gliedern:

I. Hilfsmaschinen für militärische Zwecke: Turmdrehmaschinen, Maschinen für Geschützbedienung, Munitionsaufzüge, Maschinen zum Oeffnen und Schließen der Bugtorpedorohrklappen, Luftkompressionsmaschinen für Torpedos.

II. Hilfsmaschinen für seemännische Zwecke: Ankerlichtmaschinen, Dampfwinden, Dampfsteuerapparate, Bootsheißmaschinen, Betriebsmaschine für Dynamos zu elektrischer Beleuchtung.

III. Hilfsmaschinen für maschinelle Zwecke: Umsteuerungsmaschine, Maschine[60] zum Drehen der Schiffsmaschine, Maschine zum Bewegen des Hauptabsperrventils, Zirkulationspumpenmaschine, Dampfspeisepumpe, Ventilationsmaschinen für Heizräume, Dampfaschwinden, Luftpumpenmaschine, Verdampfer.

IV. Hilfsmaschinen für hygienische Zwecke: Meerwasserdestillierapparate, Eismaschinen, Ventilationsmaschinen.

V. Hilfsmaschinen für Sicherheitszwecke: Dampffeuerspritzen, Dampflenzpumpen, Ejektoren, Ballastpumpen.


Literatur: [1] Busley, Die Schiffsmaschine, Kiel 1883–86. – [2] Ders., Die neueren Schnelldampfer der Handels- und Kriegsmarine, Kiel 1892. – [3] Guilleaume, P., Machines auxiliaires en usage sur les bâtiments de la flotte, Paris 1896. – [4] Hartig, J., Aus der Praxis für die Praxis, Handbuch für Schiffsmaschinisten, Bremerhaven 1898.

T. Schwarz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 60-61.
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