Homogenisieren

[133] Homogenisieren. Da in den keramischen Industrien zur Herstellung der Waren verschiedene Rohmaterialien zusammengemischt werden, welche nicht nur verschiedene Korngrößen, sondern auch verschiedenen Wassergehalt haben, ein gutes Produkt aber nur dann hergestellt werden kann, wenn die zur Fabrikation verwendete Masse durchweg eine gleiche chemische Zusammensetzung und gleiches physikalisches Verhalten zeigt, so wird es erforderlich, die Masse zu homogenisieren, und zwar um so eingehender, je feinere Waren man herstellen will.

Das Homogenisieren erfolgt teils auf trockenem, teils auf nassem Wege. Ersteres geschieht dadurch, daß die feinstgepulverten Teile in geeigneten Mischapparaten zusammengerührt oder[133] auch in Zerkleinerungsapparaten, z.B. Kollergängen, Kugelmühlen und ähnlichen Apparaten, gleichzeitig zerkleinert werden. Die Homogenisierung auf nassem Wege geschieht, indem man die verschiedenen Rohmaterialien zusammenschlämmt und die feuchten Rohmaterialien in Mischapparaten durcheinander knetet; letzteres ist auch dann erforderlich, wenn die trocken zusammengemischten Stoffe auf nassem Wege weiterverarbeitet werden sollen. Als derartige Mischapparate werden Tonschneider, Traden oder Radbahnen, Mischkollergänge und ähnliche benutzt. Die Verwendung dieser Apparate setzt die gleichmäßige Aufgabe der zu mischenden Stoffe voraus, wenn stets Massen gleicher Homogenität erzielt werden sollen. Ein Apparat, welcher das Abteilen verschiedener Stoffe in bestimmten Mengenverhältnissen und gleichzeitiges Mischen derselben gestattet, ist der Teil- und Mischapparat von P. Jochum. – Nicht genügend homogenisierte Massen geben schlechte Waren, namentlich haben Schwankungen im Wassergehalt beim Trocknen und Brennen der Waren Risse derselben zur Folge, weil die Schwindung der einzelnen verschieden feuchten Teile eine verschiedene ist. – Weiteres s. unter Tonwaren, Ziegel und den genannten Mischapparaten.

Dümmler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 133-134.
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