Hydratcellulose

[146] Hydratcellulose, ein Produkt der Hydratation der Cellulose, dem nach Bumcke und Wolffenstein [1] die Formel 6C6H10O5 + H2O zukommt.

Hydratcellulose bildet sich bei der Behandlung der Cellulose mit mäßig starken Oxydationsmitteln und läßt sich insbesondere durch langandauernde Einwirkung von verdünntem Wasserstoffsuperoxyd auf zerkleinertes Filtrierpapier bei gewöhnlicher Temperatur erhalten. Im reinen Zustand stellt sie eine weiße, pulverförmig zerfallene Masse dar, die Fehlingsche Lösung in der Wärme reduziert, sich mit Phenylhydrazin vereinigt und durch Natronlauge in Cellulose[146] und Acidcellulose (s. Hydrocellulose) gespalten wird. Sehr wahrscheinlich ist auch die Veränderung, welche die Baumwolle durch Harke Chlorkalklösung erleidet, auf die Bildung von Hydratcellulose zurückzuführen.


Literatur: [1] Berichte der Deutschen Chem. Gesellschaft, Bd. 32, 2493.

Häußermann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 146-147.
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