Karyatide

[401] Karyatide, eine weibliche Statue, die auf ihrem Haupte eine architektonische Last trägt.

Ihre Form hat sich, wie es scheint, aus der Kanephora (Korbträgerin) herausgebildet. Nach griechischer Auffassung trägt sie ihre Last[401] mit Leichtigkeit und ohne Anstrengung im Gegensatz zu den Atlanten (s. Bd. 1, S. 336). In Griechenland fanden sich die Karyatiden an einer Vorhalle des Erechtheions auf der Akropolis zu Athen (s. die Figur S. 401). Dieses Mutter wurde dann in der Renaissanceperiode und der neueren Zeit vielfach nachgeahmt. In Frankreich kamen die Doppelkaryatiden auf, d.h. nebeneinander stehende weibliche Statuen, die sich schwesterlich umfangen.

Weinbrenner.

Karyatidenhalle zu Athen (südöstliche Seite).
Karyatidenhalle zu Athen (südöstliche Seite).
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 401-402.
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401 | 402
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