Leonardschaltung

[481] Leonardschaltung. Die Leonardschaltung (vgl. die Figur) ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Arbeitsmotor A direkt von einer Anlaßdynamo D, die vom Anlaßmotor M mit konstanter Tourenzahl angetrieben wird, ohne Einfügung von Sicherungen, Schaltern und Anlassern Strom erhält.

Die Erregung der Anlaßdynamo kann bei Anwendung eines Umschalters in dem Erregerstromkreise vom positiven Maximum über 0 bis zum negativen Maximum geändert werden. Dadurch wird die dem Arbeitsmotor A zugeführte Spannung geändert und damit auch die Tourenzahl desselben. Verstärkt man die Erregung der Anlaßdynamo, so wächst der Ankerstrom, und die Tourenzahl des Arbeitsmotors wird erhöht; schwächt man die Erregung der Dynamo, so wird der Ankerstrom kleiner und die Tourenzahl des Motors sinkt; es kann bei genügender Schwächung der Erregung der Anlaßdynamo der Ankerstrom sich umkehren, so daß der Motor als Generator läuft; dabei wird dann der Motor stark gebremst, und seine Tourenzahl fällt sehr schnell ab [1], [2]. Die Schaltung wird angewandt bei der Geschwindigkeitsregulierung sehr großer Motoren (Fördermaschinen, Umkehrstraßen [1]) und ferner, wenn eine von der Belastung unabhängige feinstufige Regulierung erfolgen soll, wie bei den Hobelmaschinen [1].


Literatur: [1] Holzt, Schule des Elektrotechnikers, Bd. 4, 1913. – [2] Strecker, Hilfsbuch der Elektrotechnik, 1912.

Holzt.

Leonardschaltung
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 481.
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