Leucitgesteine

[147] Leucitgesteine, an Leucit, als einem wesentlichen Gemengteile, reiche Gesteine der Tertiärformation und Jetztzeit.

Je nach den einzelnen Mineralassoziationen unterscheidet man: 1. Leucitit, vorwiegend aus Augit und Leucit bestehend. Olivin und Feldspat fehlen. Die meist porphyrischen Gesteine sind reich an Kali (5–7%) und alkalischen Erden (Kalk, Magnesia, Eisenoxydul) und arm an Kieselsäure (40–50%). Sie enthalten immer viel glasige Grundmasse und sind oft porös und schlackig ausgebildet. In Deutschland selten und ohne technische Bedeutung. Verbreitet in der Umgegend von Rom, wo sie in einem aus dem Albaner Gebirg herkommenden Lavastrom zur Gewinnung von Pflastersteinen (Selce Romano) viel verwendet werden. – 2. Leucitophyr, vorwiegend aus Feldspat, Augit und Leucit; ebenfalls jüngere, meist lavaartige Gesteine von geringer Verbreitung. – 3. Leucitbasalt, aus Feldspat (Plagioklas), Augit, Olivin und Leucit bestehend. Die Gesteine sind selten, nur in den tätigen und erloschenen Vulkanen Italiens sehr verbreitet. Die heutigen Laven des Vesuv gehören hierher. Manche sind durchaus glasartig (Obsidian) ausgebildet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 147.
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