Mühlweiher

[526] Mühlweiher (Mühlteich), ein Sammelteich behufs Ausgleichung zwischen dem Wasserzuflüsse und dem Wasserverbrauche eines Mühlenwerkes.

Hierbei ist der gewöhnliche Zufluß 1. auf eine längere Zeitperiode ein zu geringer, um die nötige Wasserkraft zu erhalten; dann findet (bei kleineren Weihern, welche nicht eine Massenaufspeicherung aus der Regen- oder Hochwasserzeit bewirken fallen) der Mühlbetrieb nur intermittierend statt, d.h. nach einer kurzen (z.B. halbstündigen) Betriebsunterbrechung und gleichzeitiger Wasseraufstauung im Mühlweiher. 2. Der mittlere Zufluß kann für einen unteren [526] Betrieb wohl ausreichend sein; es kommen aber im oberen Laufe für derartige Werke periodische Aufstauungen, Schwellungen, wie unter 1., vor. Dann erfährt der solchermaßen zeitweilig von oben zu- und sonst unnütz abfließende Wasserüberschuß je eine Ansammlung im und nachherige Wiederabgabe aus dem Mühlteiche, so daß hierdurch ein ununterbrochener Mühlbetrieb möglich wird. Die allgemeine Ermittlung des mindestens nötigen Fassungsraumes für einen Mühlweiher s. Stauanlagen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 526-527.
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