Nische

[636] Nische, Erweiterung eines Raumes durch eine Vertiefung in der Mauer.

Im Grundriß kann sie halbkreisförmig, rechteckig oder polygon gebildet sein, während der obere Abschluß wagerecht oder meist kuppelförmig zu sein pflegt, wobei oft eine Muschel als deckende Verzierung dient (s. Fig. 1). An den Zentralbauten der Antike und der Renaissancezeit bildete die Nische ebenso ein wichtiges architektonisches Motiv wie auch ein beliebtes Dekorationsmittel der Wandflächen (s. Fig. 2 und 3). Die bedeutsamste Anwendung findet die Nische im Kirchenbau und wird dann Apsis (s.d.) genannt. Auch im Privatbau findet die Nische' häufig Verwendung, sowohl an der Fassade als auch im Innern, namentlich bei Treppenanlagen oder als Endpunkt der perspektivischen Durchblicke in Höfen. In allen angeführten Fällen Hellt man mit Vorliebe Statuen, Urnen u.s.w. in solche Nischen.

Weinbrenner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 636.
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