Papierprüfung [2]

[590] Papierprüfung. Von den Bd. 7, S. 5, genannten Apparaten zur Prüfung der Festigkeit und Dehnung wird heute fast ausschließlich nur noch der Apparat von Schopper, Leipzig, benutzt.

Derselbe kann mit Schaulinierzeichner bezogen werden und ersetzt dann auch in dieser Hinsicht den Hartig-Reuschen Apparat. (Auch alle übrigen Vorrichtungen zum Prüfen von Papier können aus der Fabrik wissenschaftlich-technischer Apparate von L. Schopper, Leipzig, bezogen werden.) Um die Vergleichbarkeit der Versuchsergebnisse nicht durch den Feuchtigkeitsgehalt der Papiere beeinträchtigen zu lassen, soll die Luftfeuchtigkeit des Versuchsraumes normal 65% betragen, und die Probestreifen sollen mindestens zwei Stunden vor der Prüfung in dem Versuchsraum frei ausgelegt werden.

Zur Prüfung des Widerstandes gegen Zerknittern baut Schopper außerdem Laboratoriumsapparat (Fig. 1, Bd. 7, S. 6), seinen »Schnellpapierprüfer«, der besonders für den Papierhandel von Nutzen ist, indem er bequem mitgeführt werden kann und auch die Prüfung sehr kleiner Handmuster gestattet.

Die Bd. 7, S. 8, genannten Verfahren von Kollmann und von Teclu zur Prüfung der Leimfestigkeit haben sich als unbrauchbar erwiesen. Die Radierfähigkeit ist nicht nur von der Güte der Leimung, sondern auch davon abhängig, ob der Rohstoff in geeigneter Weise gemahlen ist.

Der Nachweis von Holzschliff durch Behandlung mit Phlorogluzin ist bei Papier, das mit Metanilgelb gefärbt ist, nicht tunlich, da bei dieser Färbung auch holzschliffreies Papier Rotfärbung annimmt. Zur Kontrolle dient Befeuchtung mit Salzsäure; tritt hierbei Rotfärbung ein, so ist sie die Folge des Farbstoffes. Dann ist mikroskopische Untersuchung der Faserbestandteile angezeigt.

Rudeloff.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 590.
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