Perozid

[500] Perozid, Mittel gegen Peronospora des Weinstockes.

Es besteht aus den schwefelsauren Salzen der seltenen Erden, den Sauerstoffverbindungen der Elemente Cer, Neodym, Lanthan mit Schwefelsäure, die bei der Darstellung der für Gasglühlichtstrümpfe verwendeten Cererde aus dem Monazitsand als Rückstand gewonnen werden. Es werden Reinperozid mit rund 45% und Rohperozid mit rund 35% der seltenen Erden benutzt. Ihre Wirkung ist etwas geringer als der Kupferkalkbrühen. Um gleiche Wirkung zu erzielen, werden die Brühen etwas stärker angewendet. Perozid wird auch mit Aetzkali kombiniert; die fertige Brühe muß weißes Phenolphthaleinpapier rot färben, also deutlich alkalisch sein. Die Herstellung des Perozid geschieht wie folgt: Aus den Rückständen wird unter Zugabe von schwefliger Säure (Vermeidung der Chlorentwicklung bezweckend) eine rund 33° Bé starke Lösung hergestellt. Zu 1 l des Filtrates werden rund 20 ccm 66gradiger Schwefelsäure unter Rühren hinzugefügt, dabei scheidet sich rohes Cersulfat bis auf einen geringen, in Lösung bleibenden Anteil aus als kristallinisches, rasch zu Boden fallendes Salz, das abgenutscht, gewaschen und getrocknet sich ohne Rückstand in Wasser löst. Von dem in den Rückständen enthaltenen Kalk geht nur wenig als Gips in Lösung, der beim Ausfällen der Cersulfate zum größten Teil in der Mutterlauge bleibt.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 500.
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