Richtmechanismus

[424] Richtmechanismus, ein Mechanismus (s.d.), dessen Glieder durch Richtpaarungen (s.d.) beweglich verbunden sind, so daß also das eine Glied gegen das andre eine geradlinige Parallelbewegung vollzieht [1].

In Fig. 1 ist ein dreigliedriger Richtmechanismus dargestellt. Jedes der drei Glieder Hll, Hqq, Hφφ besteht aus einer zylindrischen Hülfe und einer daran beteiligten zylindrischen Stange; die Hülsen Hl, Hq, Hφ gleiten bezw. auf den Stangen l, q, φ. In Fig. 2 ist in andrer Gestaltung derselbe dreigliedrige Richtmechanismus dargestellt. Auf dem Vollprisma des Gliedes A gleitet das mit entsprechendem Hohlprisma versehene Glied ß, und das Glied C in Form eines Keiles gleitet sowohl an dem Gliede A als an dem Gliede B in je einer prismatischen Nute. Dieser Richtmechanismus wird von Reuleaux als Keilkette bezeichnet, der auch einen Richtmechanismus Prismenkette [2] nennt. Die dreigliedrigen, z.B. in Fig. 1 und 2 dargestellten Richtmechanismen werden auch Dreirichtmechanismen genannt (s. Bd. 6, S. 350).


Literatur: [1] Burmester, L., Lehrbuch der Kinematik, Leipzig 1888, Bd. 1, S. 418. – [2] Reuleaux, Theoretische Kinematik, Braunschweig 1875, S. 560.

Burmester.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 424.
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