Sackmaß

[541] Sackmaß der Dammschüttungen.

Bei locker geschütteten Erdmassen werden sich diese an den Seiten nach dem sogenannten Reibungswinkel (s.d.) anschütten; in den unteren Lagen werden sie sich aber um so mehr zusammenpressen, je höher die Anschüttung und je lockerer das Schüttmaterial ist. Es erfolgt dabei gleichzeitig ein Flacherwerden und unter Umständen ein Hohlwerden der Böschung, wobei die Dammkrone sich erniedrigt. Die Wiederherstellung der richtigen Dammhöhe kann durch nachträgliches Aufhöhen erreicht werden, während die Kronenbreite durch einfache Verlängerung der zu flach gewordenen Böschungen zu schmal würde (s. Fig. 1 und 2). Aus diesem Grunde werden die Böschungen von vornherein steiler und womöglich ausgebaucht angelegt (s. Fig. 1). Für die anzunehmende Verbreiterung gibt Barkhausen [1] mit Rücksicht auf Fig. 2 die Regel an: x = 0,07 h; x1 = 0,07 h + 0,02 h1.


Literatur: Henz, Praktische Anleitung zum Erdbau, 3. Aufl., Berlin 1874, S. 143. – [1] Handb. d. Bauk., Abt. 3, Heft 4, Berlin 1892, S. 47; Handb. d. Ing.-Wissensch., Leipzig 1903, 4. Aufl., I. Teil, Bd. 2, Kap. I, S. 173.

L. v. Willmann.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 541.
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