Schweinfurtergrün

[3] Schweinfurtergrün, Basler-, Brixener-, Casseler-, Deck-, Hamburger Deck-, Hörmanns-, Jasnigger-, Kaiser-, Kirchberger-, Königs-, Leipziger-, Mitis-, Neuwieder-, Original-, Papagei-, Pariser-, Saalfelder-, Schön-, Wiesen-, Würzburger-, Schweizer-, Wiener- und Zwickauergrün, 1814 zuerst von Sattler und Ruß in Schweinfurt dargestellt.

Schöne beständige, sehr giftige grüne Körperfarbe, in unzähligen Nuancen im Handel vorkommend, essig-, arsenigsaures Kupferoxyd, deren Anwendung durch das Gesetz ziemlich eingeschränkt wurde (vgl. Bd. 3, S. 609). In Wasser unlöslich, dagegen löslich in Säuren und Aetzammoniak, entwickelt es beim Erhitzen ekelhaften Geruch; wässerige fixe Alkalien scheiden blaues Kupferoxydhydrat ab, beim Kochen in schwarzes Oxyd übergehend. Bei Anwesenheit von kohlensauerm Kupferoxydul entsteht beim Uebergießen mit Säure Aufbrausen. Die der Gruppe angehörenden Farben sind entweder reines Schweinfurtergrün oder Gemische desselben mit wechselnden Mengen von Schwerspat und Gips, Zusätze, um die Nuance zu ändern und den Preis zu erniedrigen. Auch mit Chromgelb oder Bleisulfat wird Schweinfurtergrün gemischt, um Nuancen zu erzielen, die zwischen Hellgrün und Dunkelgrün liegen.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 3.
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