Serienformeln

[588] Serienformeln. Im optischen Spektrum verschiedener Elemente lassen sich eine Reihe von Linien, die sich in bezug auf Schärfe der Begrenzung, Intensität, Aufspaltung im Magnetfeld u.s.f. gleich verhalten, zu einer sogenannten »Serie« zusammenfassen. Die innere Verwandtschaft der zu einer Serie gehörigen Linien kommt dadurch zum Ausdruck, daß ihre Wellenlängen einem sehr einfachen Zahlengesetze gehorchen. Am bekanntesten ist die Balmersche Serienformel des Wasserstoffspektrums r/N = 1/22 – 1/m2, wobei m = 3, 4, 5, 6 u.s.f. zu setzen ist. N ist die Rydbergsche Zahl = 109675, r ist die Frequenz 108/(Wellenlänge in Zentimeter). Typisch für alle Serien ist, daß die Linien mit abnehmender Wellenlänge immer dichter aufeinanderfolgen und sich asymptotisch dem Grenzwert für m = ∞ annähern. Auf dem Gebiet der Röntgenspektren gibt es Serienformeln von großer Einfachheit und umfassendem Gültigkeitsbereich. Eine für jedes Element charakteristische Röntgenspektrallinie läßt sich z.B. aus folgender Serienformel r/N = (Z – 1)2 (1/12 – 1/22) berechnen, wenn die Atomzahl Z (s.d.) bekannt ist.


Literatur: [1] Konen, Leuchten der Gase und Dämpfe, Braunschweig 1913. – [2] Sommerfeld, Spektrallinien und Atombau, ebend. 1919.

Glocker.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 588.
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