Einundsechzigste Geschichte

[54] geschah: Er sagt, Abaje: »Vom ersten hab ich gemeint, welcher Mensch, der da eppes eßt aus einem Gebund, das die Gärtner zu eins zusammen binden, es wär (an) gesehen als wenn er wär ein Fresser, denn er kann nit derwarten, bis er das Gebund aufschneidet. Denn die Gärtner (p)flegen Knoblauch un Zwiebeln un Rettich zu eins zusammen zu binden. Aber dernach hab ich gehört, daß man kann damit Kischef (Zauberei) tan, welcher nit gewarnt daran is. Derhalben soll sich ein jeglicher hüten, daß er die Gebund Zwiebel oder Knoblauch oder Rettich oder sonst was es is, vor aufbinden soll, eh er es essen will. Dann geschieht ihm niks bös dervon.«

Quelle:
Allerlei Geschichten. Maasse-Buch, Buch der Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch nebst Volkserzählungen in jüdisch-deutscher Sprache, Nach der Ausgabe des Maasse-Buches, Amsterdam 1723, bearbeitet von Bertha Pappenheim, Frankfurt am Main: J. Kauffmann Verlag, 1929, S. 54.
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