I. Druckspuren.

[55] Zu den Sagen in Bd. 1, 201 f. 248 und 2, 195. 199. 235, in denen Flecke als Druckspuren aufgefaßt sind, gehören noch folgende:


1. Aus Saint-Cast


Eines Tages wollte Gott einen Fisch essen, er rief den Sonnenfisch (Zeus faber), der sogleich kam, und nahm ihn, aber als er ihn in der Hand hatte, fand er ihn so schön, daß er ihn nicht töten wollte. Er drückte ihm seine fünf Finger auf den Rücken, setzte ihn wieder ins Meer und sagte: »Geh, du bist zu schön, um gegessen zu werden, wachse und vermehre dich, der Eindruck meiner Finger wird dich kenntlich machen.«


  • Literatur: Sébillot, contes des marins, Paris 1882, S. 362. In einer im wesentlichen gleichen Variante ist statt Gottes ein alter Fischer gesetzt.

2 Aus Indien.


Als Krishna badet, wird er von Kâliya, dem Schwarzen, dem »dragon« des Flusses Jumna, dem per sonifizierten Geist des Wassers, angegriffen. Krishna zertrat den Kopf des Ungeheuers und hätte es erschlagen, wenn nicht dessen Frauen aus dem Wasser gekommen wären, die ihn baten, ihren Mann zu schonen. Krishna vergab ihm und sagte ihm, er solle auf der Stirn den Eindruck der göttlichen Füße tragen und so vor Feinden sicher sein.


  • Literatur: Folklore 11, 13. Vgl. Wilson-Hall, Vishnu Purâna 1, introd. XV.
Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912, S. 55.
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