6. Das Märchen vom Geier und dem Traro (Falken).

[37] Zwei Vögel sagten eines Tages: »Wir wollen wetten. Wir wollen zu dem Land im Meere gehen,« sagten der Geier und der Traro. Da wetteten sie, wer wohl am längsten fliegen könnte.

Als sie sich nun aufmachten, da flog der Traro immer schnell voran. »Tu das doch nicht, Genosse,« sagte der Geier zum Traro. »Wie ein Pferd so lange halte ich aus,« sagte der Traro.

So kamen sie zu dem Land im Meere; dann kehrten sie um. Aber mitten im Meere wurde der Traro müde; der Geier aber kam in seine Heimat zurück.

Quelle:
Lenz, Rudolf: Aurakanische Märchen und Erzählungen. Valparaiso: Universo de Guillermo Helfmann, 1896, S. 37.
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