[292] Auf einem Berge bei Kublow war im Mittelalter ein reiches Nonnenkloster, das aber von Raubgesindel zerstört wurde. Als die Räuber das Kloster hart bedrängten, vergruben die Nonnen all' ihre Schätze, setzten dazu als Wächter zwei große schwarze Hunde mit feurigen Zungen und verschwanden. Die Räuber erstiegen das Kloster, fanden weder Schätze noch eine lebendige Seele darin und zerstörten daher aus Zorn das Kloster bis auf den Grund, so daß jetzt keine Spur mehr davon zu sehen, als höchstens einige Steine, die zerstreut umherliegen. Der ganze Platz ist jetzt mit Wald bestanden. Vor Zeiten soll sich immer am Palmsonntage die Erde geöffnet haben. Dann war es den Menschen erlaubt die Schätze zu heben; aber die Proben, die man dabei zu bestehen hatte, waren so schwer, daß es nur einem einzigen armen Mann gelungen ist. Die schwarzen Hunde stellten sich dem Eindringling entgegen und drohten ihn zu zerreißen und er mußte es verstehen diese durch Schmeicheleien zu bändigen. Auch die übrigen Proben waren mit Lebensgefahr verbunden. Bei den Versuchen, der Schätze habhaft zu werden, sind indeß so viel schlechte Thaten geschehen, daß die Erde jetzt verschlossen bleibt und ihre Schätze in Ewigkeit begraben sind. (Jos. Tollar aus Žebrak.)