Die Eisklumpen von Kamaik.

[309] Eine Viertelstunde von Kamaik liegt, von Basaltfelsen und uralten Eichen umgeben, die Waldkapelle zu St. Johann dem Täufer in der Wüste, welche am Feste dieses Heiligen von zahlreichen Wallfahrern besucht wird. Merkwürdig dabei sind die Eisklumpen, die sich in ihrer Nähe mitten im Sommer, selbst bei heißester Witterung, am südlichen Abhange des Berges zwischen den schwarzen Steinen zeigen und bei eintretender Kälte zu Wasser werden. Die Umwohner berichten, daß sie, wenn man in den Eisklumpen viel herumwühlt, an demselben Tage ein starkes Gewitter an ihrem Horizonte zu befürchten haben.

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 309-310.
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