29.

[238] Durch den Rautengarten

Wandelte das Mädchen;

Mit der Fische Kämmen

Kämmte sie ihr Köpflein.[238]

Einen Kranz von Rauten

Trägt sie in dem Händchen;

Ihres jungen Knaben

Denkt sie alle Tage.


›Rauten möcht ich pflücken

Und die Lilien knicken,

Wenn ich meinen Knaben

Jeden Tag nur sähe.


Keinen schönem gibt es,

Keinen angenehmern,

Als den lieben Knaben

Der so weiß und rot ist.‹

Quelle:
Schleicher, August: Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und Lieder. Weimar: Böhlau, 1857, S. 238-239.
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