[524] 1088. Der Vertrag für die andere Welt.

[524] Zu Linster hatten einst zwei Knechte sich das Wort gegeben, daß derjenige, der zuerst sterbe, dem Überlebenden erscheinen werde, um ihm zu sagen, wie es ihm in der andern Welt ergehe. Der älteste starb und erschien tags darauf seinem Freund. Er machte ein Loch in die Erde und bat seinen Kameraden, die Hand hineinzulegen. Dieser tat es, zog aber plötzlich die Hand zurück, weil er die Kälte, die er empfand, nicht aushalten konnte. Darauf steckte der Geist auch seine Hand ins Loch und bat den anderen abermals, das gleiche zu tun; doch diesmal verbrannte sich dieser die Hand. Hierauf verschwand der Geist.


J. Engling, Manuskript, 26

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 524-525.
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