[138] 322. Der feurige Mann zu Straßen.

Dieser feurige Mann soll während seiner Lebzeiten die Leute bestohlen haben, auch Zauberer gewesen sein. Eine Frau hat ihn noch vor zwei Jahren gesehen. »Er ging glänzend in der[138] Ferne auf und plötzlich war er bei uns: eine mannshohe Flamme flackerte gleichsam in zwei Teilen, die sich bald rechts, bald links nebeneinander schoben. So geht der feurige Mann einher oder schwebt vielmehr über dem Boden, denn gehen hört man ihn nicht.«

Auch hört man ihn rufen: »Wohin soll ich die glühende Mârk hinsetzen?« Einst habe einer gerufen: »Auf die Schultern!« Da habe es Streiche auf den Rufer gehagelt.

Der feurige Mann geht an beim Reckenthaler Weg und macht einen Bogen bis »Seiwesch« auf dem Kièm.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 138-139.
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