[187] 429. Der rufende Jäger.

In dem Walde Ruowert unweit Helzingen hörten drei Männer, welche in einer Herbstnacht bei hellem Mondschein[187] Bienenkörbe nach Hause tragen wollten, in ihrer unmittelbaren Nähe unverständliches Rufen einer menschlichen Stimme. Gewahren konnten sie nichts. Als sich die Männer schnell entfernten, schwieg die geheimnisvolle Stimme alsbald.

Ein andermal gingen zwei Männer, Vater und Sohn, durch den nämlichen Wald. Plötzlich wurde der Vater von unsichtbarer Hand gepackt und tüchtig geprügelt. Dabei riefen Menschenstimmen, bellten Hunde.

In diesem Walde hat ein Sohn den Vater, beide Jäger, erschossen. Der Geist des Vaters, nirgends Ruhe findend, soll sein Dasein in diesem Walde öfters nächtlichen Wanderern handgreiflich bewiesen haben.


Lehrer Jacoby zu Helzingen

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 187-188.
Lizenz:
Kategorien: