[193] 445. Geisterwagen zu Esch an der Alzet.

Etwa eine halbe Stunde südwestlich von Esch an der Alzet befindet sich eine Talniederung, Ellergrund genannt. Heute ist der Boden daselbst zum größten Teil umgeackert; früher jedoch deckten üppige Wiesen die ganze Fläche, auf welche man, nach einem vor nicht gar langer Zeit noch üblichen Brauch, Hornvieh und Pferde zur Nachtweide trieb. Die Knechte, denen die Hut des Viehes oblag, behaupteten, zu wiederholten Malen an dieser Stelle um die Geisterstunde Wagengerassel und Hufschlag vernommen, ja sogar mit eigenen Augen einen glänzenden, mit sechs Pferden bespannten Wagen durch die Luft schwirren gesehen zu haben. Dies sei der wilde Jäger gewesen.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 193.
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