[256] 611. Das glühende Pferd bei Mertert.

Ein Schullehrer und eine Frau kehrten einst des Abends zusammen von Grevenmacher nach Mertert zurück. Als sie eine Viertelstunde von letzterm Orte entfernt an den Ort »op em Meilesteen« angekommen waren, stand plötzlich, als wäre es aus der Erde gewachsen, ein feuerrotes, glühendes Pferd vor ihnen, viel größer als alle Pferde, die sie je gesehen. Es ging einige Minuten lang vor ihnen her und machte mitunter ganz wilde Sprünge. Dann wendete es sich plötzlich, tat von der Straße bis in die Mitte der Mosel, die an dieser Stelle sehr breit ist, nur einen Sprung und verschwand unter dem Wasser.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 256.
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