[296] 678. Das goldene Kalb im Gâlesloch.

Gegenüber Remerich, einem zwischen Zolver und Esch an der Alzet gelegenen Wäldchen, wo auch Schappmännchen seine Weidbahn hat, soll zwischen Beles und Esch, in einer Niederung in Gâlesloch, welche teils Wiese, teils Ackerland ist, ein goldenes Kalb vergraben liegen. Tritt man auf die Stelle, wo der Kopf desselben ruht, so geht man irre, wenn man der Gegend auch noch so kundig ist. Mein Gewährsmann fügte bei, daß vor Jahren in Gâlesloch römische Münzen gefunden worden sind (daher auch Heideloch genannt). Gâlesloch liegt etwa eine Stunde von dem bekannten Titelberg entfernt, wo die Römer ein Standlager hatten.[296]

Auch sollen dort drei sonderbare Blumen stehen. Wer eine davon abpflückt, mit dem wird etwas Besonderes geschehen. Was, wußte mein Erzähler nicht anzugeben.

Nach anderen soll in Remerich ein gespenstischer Fuchs umgehen.


J.N. Moes

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 296-297.
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