[345] 759. Jâsmännchen verfolgt.

[345] Einst kam ein Mann von Buderscheid in der Nacht von dem nahe gelegenen Dorfe Nocher. Als er auf dem Berg in der Nähe Buderscheids angelangt war und schon die heimatlichen Lichter brennen sah, gewahrte er auf einmal, als er rückwärts schaute, einen Mann mit einer Laterne, der ihm auf dem Fuße folgte. Der Buderscheider dachte sogleich an das Jâsmännchen, welches hier in die Hecken gebannt ist und den nächtlichen Wanderer in Angst und Schrecken versetzt. Der Mann nahm gleich Reißaus und im schnellsten Lauf ging's dem Dorfe zu. Das Jâsmännchen folgte ihm fast ebenso schnell, konnte ihn aber nicht einholen. Zu Hause erzählte der Mann den Streich, den ihm das Jâsmännchen gespielt hatte, und fügte hinzu, er sei froh gewesen, mit heiler Haut davongekommen zu sein.


Luxemburger Land, III. Jahrg., Nr. 33

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 345-346.
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