[252] 44. Der Bursche und der Teufel

Es war einmal ein Bursche, der ging und knackte Nüsse; da fand er eine wurmige, und im selben Augenblick begegnete er dem Teufel. »Ist es wahr«, sagte der Bursche, »was die Leute sagen, daß der Teufel sich so klein machen kann, wie er will, und durch ein Nadelöhr schlüpfen?« – »Ja!« gab der Teufel zur Antwort. »Ach, da möchte ich auch sehen, wie du in die Nuß da kriechst!« sagte der Bursche. Der Teufel tat es. Aber als er durch das Loch gekrochen war, steckte der Bursche ein Hölzchen hinein. »Nun hab ich dich!« sagte er und steckte die Nuß in die Tasche. Als er eine Weile gegangen war, kam er an eine Schmiede; da ging er hinein und[252] bat den Schmied, ob er ihm nicht die Nuß aufmachen wolle.

»Das ist ja eine Kleinigkeit«, sagte der Schmied, nahm seinen kleinsten Hammer, legte die Nuß auf den Amboß und schlug zu, aber die Nuß wollte nicht entzweigehen. Da nahm er einen etwas größeren Hammer, aber der war auch noch nicht schwer genug. Dann nahm er einen noch größeren, aber mit dem richtete er auch nichts aus, und da wurde er zornig und nahm den allerschwersten Hammer. »Dich werde ich doch kleinkriegen!« sagte er und schlug zu, was er nur konnte; da ging die Nuß auseinander, daß das halbe Dach von der Schmiede davonflog, und es krachte, als ob die Hütte einfallen wollte. »Ich glaube gar, der Teufel war in der Nuß!« sagte der Schmied. »Er war auch da drin!« sagte der Bursche.[253]

Quelle:
Stroebe, Klara: Nordische Volksmärchen. 2: Norwegen. Jena: Eugen Diederichs, 1922, S. 252-254.
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