6. Der verloren gegangene Bergbau.

[58] Auch an mehreren Orten des Stürviser-Thales wurde vor Zeiten Bergbau versucht, aber ohne wesentlichen Erfolg. Doch erzählen die Sennen droben von einem »Venediger«, der dort große Schätze gegraben habe. Später einmal kam in Mailand der Venediger zu einem Sennen, in dessen Hütte er ehemals gewohnt und vertraute ihm, da er nun Gold genug hatte, zum Danke für seine freundliche Aufnahme, Fundort der Grube und Geheimniß des Goldgewinnes an. – Der Senn kehrte heim, wagte aber nicht, in die unterirdischen Räume zu dringen, und darüber ging das Ganze vergessen und verloren.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 58.
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