45. Ein Salzbrunnen.

[38] 1. Nach Aussage eines fahrenden Schülers wäre im Brändwald ob Intschi ein Salzbrunnen zu entdecken. Wird das einmal geschehen, so wird man den Wald fällen und eine Alp daraus machen.


Franz Jos. Zurfluh.


2. Ein fahrender Schüler offenbarte, es sei irgendwo im Kanton Uri ein Salzbrunnen, aber er sei mit zwei Bissen verschlagen. Zwei graue Trychelkühe (zwei weisse Stiere) werden einst an Ort und Stelle mit einander stechen und dabei die zwei Bissen herausschlagen und den Brunnen öffnen. Aber den Ort wollte der Schüler nicht verraten; doch aus gewissen Andeutungen mutmasst man, er sei im Schächental und zwar hinter dem Büel zu Unterschächen oder nach andern am vordern Mühlebach zu Spiringen. Der ganze Kanton Uri wäre aber nicht reich genug, eine Salzpfanne anzuschaffen.


Joh. Jos. Zgraggen; Fr. Gisler-Arnold.


3. Der Salzbrunnen zu Unterschächen sei mit einem »goldenen Eisenbissen« verschlagen.


Karl Brücker.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 38.
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