273. Toggeli im Leinlaken.

[183] Zu Unterschächen hatte ein Vater ein ungeschicktes, tölpelhaftes Kind. Im Zorn nannte er es eines Tages einen Toggel. Seitdem wurde er nachts furchtbar vom Toggeli geplagt, bis ihm einmal einer einen guten Rat gab, den er befolgte. Als er wieder das Toggeli fühlte über das Bett gegen sein Herz heranschleichen, umwickelte er sich plötzlich fest und bhaben mit dem Lylachen und blieb so bis am Morgen im Bett. Da fand er im Lylachen eine ganz kleine, bloss etwa halbfingergrosse tote Gestalt eines Kindleins. Er betete für die armen Seelen und übergab dieses Körperchen dem Friedhof. Seitdem hatte er wieder Ruhe, aber sein Kind, das zeitlebens ein Tölpelchen geblieben ist, hat er niemehr einen Toggel geheissen.


Karl Gisler, 75 J. alt.


Das Toggeli ist ein verwünschtes Kind.


Andreas Fedier, 48 J. alt, Maderanertal.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 183.
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