1378. Der anklagende Rasen.

[232] Zur Zeit, als Uri durch die Franzosen besetzt war (1798–1802), geschah es, dass ein solcher zu Bürglen durch das Staldengässli bei Loreeten dahinschritt. Plötzlich stürzte sich aus einem Hause daselbst der rabiate Staldiger auf ihn. Der Soldat bat kniend um Schonung des Lebens: er sei ja auch ein Katholik. Doch umsonst; er wurde getötet und die Leiche in den Riedertalerbach geworfen. An der Stelle der Mordtat wuchs nun ein grüner »Tschüggä Gras«, der »mängs ewigs Jahr« nicht konnte vernichtet werden.


Alois Albert, 43 Jahre alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 232.
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