447. Das Licht auf der Geschener Allmend.

[15] Es war Kilbi zu Abfrutt bei Geschenen und Tanz. Da sahen auf einmal die Tänzer ein Lichtlein, das über die Allmend gegen den Kapfstein zu sich entfernte. In der Nähe des Kapfsteins machte es halt und kehrte wieder zurück gegen Abfrutt; aber jetzt war es ein grosses Licht von Tellergrösse. So wanderte es mehrmals hin und her, wenn es sich entfernte ganz klein, auf der Rückwanderung tellergross. Endlich gingen die Tänzer und mit ihnen noch anderes Volk, das sich angesammelt hatte, – ä ganzi Repplätä – auf das Egg hinauf, um das geheimnisvolle Licht besser beobachten zu können. Dreimal kam es ihnen ganz nahe und kehrte wieder um; am vierten Mal jedoch bewegte es sich auf die Leute zu, und jetzt stand ein furchtbarer schwarzer Mann vor ihnen. Alle ergriffen die Flucht.


Jos. Maria Lyrer.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 15.
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