510. Die Dogge im Kirchturm.

[46] Wenn allemal der Sigrist von Andermatt den Armen das gestiftete Salz austeilte, benutzte er dazu ein Salzmäss mit doppeltem Boden und betrog die Armen. Nach seinem Tode begegnete dem neuen Sigrist jeden Morgen, wenn er zur Kirche ging, um zu beten zu läuten, ein »Dogghund«. Er sagte das dem Ortspfarrer, und dieser verbannte das Tier in das Glockenhaus und liess es da einmauern.


Michael Simmen, 68 J. alt, Realp.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 46.
Lizenz:
Kategorien: