Berührung von Geistern.

784. Berührung eines Geistes.

[195] Zwei Burschen aus dem Maderanertal kamen eines Abends spät von einer Stubeten. Auf dem Wege sahen sie auf einmal einen Mann vor ihnen her laufen, und sie machten sich daran, ihn einzuholen. Plötzlich schlüpfte er vor ihren Augen neben einer Lawine in ein Erdloch, das man ausgehoben hatte, um Erde heraus zu nehmen und damit den hartgefrorenen Lawinenschnee für das Vieh gangbar zu machen. Der eine der Burschen verfolgte ihn auch hieher und ergriff ihn. Er war anzufühlen wie eine rauhe, berindete Tanne. Doch liess er ihn baldigst los, denn die Hand begann ihn zu brennen. Auf dem Heimwege schwoll sie an, und am nächsten Morgen war der ganze Arm so geschwollen, dass sie den Arzt mussten zu Rate ziehen.


E. Baumann-Muther, Wassen.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 195-196.
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