Kampf mit Geistern.

759.

[183] Ein lustiger Bursche, den ich gut gekannt habe, der sozusagen immer vor sich her pfiff und johlte, wanderte eines Nachts am Rynächt dahin. Wie er zum Gässli gelangte, das dem Bälmli gegenüber zur Allmend führt, erblickte er »Einen«, der am Dornenhag kauerte. Und är gleitig d'r Lumpä uber dä Chopf appä und uff der los und gryft'm d'Wadä. Aber im nämlichen[183] Augenblick packt ihn auch der Unbekannte, und beide ringen miteinder und zerren sich, bis am Morgen beim ersten Klang der Betglocke der Unbekannte plötzlich nicht mehr zu sehen ist. Den Burschen trafen Leute ohnmächtig auf der Strasse liegen.


Fr. Zgraggen-Scheiber, 76 J. alt, Schattdorf.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 183-184.
Lizenz:
Kategorien: