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[187] Eine angeheiterte Gesellschaft wanderte um Mitternacht von Schattdorf her gegen Erstfeld. Am Rynächt sahen sie einen Mann mit auf der Mauerkrone aufgelegtem Kopf. Einer von ihnen packte ihn und zerrte ihn in die Strasse herunter. Und jetzt rangen die beiden miteinander von 1 Uhr bis am Morgen. Bald warf der Erstfelder den Unbekannten, bald dieser den Erstfelder über die Mauer hinüber, bald lagen sie in der Matte, bald in der Landstrasse. Gerade hatte der Erstfelder den Unbekannten wieder in der Landstrasse und schlug mit seiner Faust auf ihn ein. Da fing es in Attinghausen an Ave zu läuten. Mit dem ersten Klang der Glocke verschwand das Gespenst und sauste des Erstfelders Faust mit aller Wucht auf das Strassenkies.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 187.
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