1494. Gespenst als Bettsack.

[282] Als einst mein Vater in seinen jüngeren Jahren als Kutscher seinen Meister, einen Arzt in Altdorf, von Erstfeld nach Altdorf heimfuhr und die Gegend am Rynächt erreichte, stand auf einmal das Chaiseross still und wollte um's Verroden nicht ab Fleck. Der Vater stieg aus, und da bewegte sich mitten in der Strasse vor dem Ross her etwas wie ein Bettsack. Es blieb dem Vater nichts anderes übrig, als das Ross am Zaume am Bettsack vorbeizuführen; nachher trabte es eines Laufes bis zu Haus und Heim.


Fr. Püntener-Walker, 29 Jahre alt, Erstfeld.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 282.
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