1544. Das Patenkind.

[305] Ä leedigä Hoschbidaller syg äis Abeds gägä Realp hindärä. Wo-nn-er ä chly ob ds Dorf üfä chu syg, häig'r im-mänä Gadä-n-innä-n-äs Chind gheert flännä, und är syg innä-n- und häig gseh, dass sy Getti (sein Patenkind) syg. Näb'm züechä[305] syg Ainä gstandä-n- und häigs vorzüe gstäcklet (mit einem Stock gestupft). »Hinet sprichä-n-ich das Chind a!« häig d'r Hoschbidaller düe gmäint, und ds Gspängst: Gschyder syg's, das-er'm bi der Täuff d'Hand uffgha häig, susch wett's em de scho sägä, wer uber das Chind ds Rächt häig. Wiäso das äs zu dem Chind chu syg, fragi düe dr Leedig. »D'Müetter het's nytt bsägnet«, häigs g'antwortet. Nu, är häig das Chind uff d'Armä gnu und syg mid'm uff Hoschbidall zrugg und häigs da synä-n-Eltärä pracht. Aber eb-er-ne's abggä häig, häig-er-nä nu gheerig d'r Tisch erchlopfet und häig-nä gsäit, das sellet-s niämeh machä, ds Chind ohni bsägnä-n-i d'Wiägä leggä.


Peter Ant. Gamma, 50 Jahre alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 305-306.
Lizenz:
Kategorien: