1572. Pfarrer Josef Alfons Imhof in Sisikon (1798 †).

[319] Ja, der Pfahr Imhof, das isch ä frommä, heiligmässigä Geischlächä gsy. Är isch zerscht z'Schattref Hälfer gsy und isch vo dert, äs mag eppä hundertfifzg Jahr sither sy (1765), uf Sisigä chu als Pfahr. Und de isch-er z'erscht uff d'Gschauwi chu. Damals isch der Pfahrhof de fryli nu äs wüeschts, eländs Husli gsy, nid äsonnä Palascht wiä jetzä. Vorem Husli syg-em äs Unghürli bigägnet. Aber er häig das wüescht Husli nytt gschochä und das Unghürli au nytt. Das Unghürli heig-er z'obrisch i ds Husli ufäpahnet und speeter erleest. Z'ersch hennt-s'-ä furchtbar ghasset, d'Sisiger dänket! Blutternackt sind-s-em a dä Huswände nah ufäkräsmet, und i Kilä-n-innä sind-s'z'hinderfür innägstandä mit Chörbä-n-am Riggä. Aber äs isch bald usschu, was firnä frommä Pfahr dass d'Sisiger heiget.

Damals isch z'Lauwerz im Kanton Schwyz ä Miller gsy, und dem sy Frau isch bsässni wordä vommänä Trunk nachä. Und darnah sind-s immänä Schiffli midärä chu bis uff Sisigä, und är het diä Frau doch entlediget. Zum Dank hed-em duä der Miller ä Mütt Mehl gschickt, i weiss nytt, weevel dass das isch. Aber är het das Mähl annärä-n-armä Witfrau gschänkt, wo damals i dem Hus gsy isch näbem Pfahrhof. Das isch ä Schwanderi gsy, ds Seebis Babä hennt-s-ärä gseit, isch mys Grossvaters Schwester gsy. (Erzählerin Schwander Mary-Seppi, von Sisikon, 75 Jahre alt, die seit 1765 alle Pfarrherren von Sisikon auswendig kannte und von jedem noch das eine oder andere Histörchen zu erzählen wusste, ein wunderliches altes Meitli.)

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 319-320.
Lizenz:
Kategorien: