1318. Ratsherr Infangers Gehilfe.

[195] Ratsherr Infanger von Bauen, aber einer von den ältern (18./19. Jahrhundert), besass als Berggut eine Schwanden auf Seelisberg am Abhang des Niederbauenstockes. Dahin kam jeden Morgen ein wildes Männlein und half den Leuten beim Vieh und auf der Wiese. Am Abend verliess es sie wieder; niemand wusste, wo es daheim war. Obwohl es sie aufmerksam gemacht hatte, »wenns urä (schlecht Wetter) syg«, werde es nicht erscheinen, kam es dennoch auch bei Regenwetter. Aber einmal, da sie viel Heu einzutragen hatten und über einen Gehilfen froh gewesen wären, fehlte es. Und doch war prächtiges Wetter. Es wehte nur der heisse Föhnwind. Als es sich später wieder einstellte, gab es auf die Fragen der Leute zur Antwort, der Föhn sei das wüsteste Wetter, der trockne den Menschen das Mark in den Beinen.


Maria Ziegler, und a.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 195.
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