1163. Ds Fyrmandli.

[86] »Der alt David«, so erzählt ein Froalper, »ist früher alle Jahre mit seinem Vater in das Wallis gegangen, Weinberge umzugraben zu Sitten. Und da seien sie immer zum Gleichen gegangen zu übernachten, zu einem alten Ledigen. Und da sei von Zeit zu Zeit Einer gekommen in die Küche und habe ein furchtbares Feuer gemacht. Sie haben's gesehen durch das Fensterlein, das in der Stubentüre gewesen sei. Der alte Ledige habe angefangen zu schimpfen mit dem Mandli, es solle sie in Ruhe lassen; sie haben jetzt schon allerlei für's getan.[86] Eines Abends sei der alte Ledige besoffen heimgekommen, und das Mandli sei wieder da in der Küche gewesen und habe gefeuert. Da habe der Ledige einen Stecken genommen und sei mit dem Mandli über die Stiege hinaufgefahren, und als er zurückgekommen sei, habe Davids Vater gefragt: 'Hesch-en greikt?' Und da habe der Ledige einen Arm ganz schwarz gehabt und angeschwollen.«


Schriftlich: Dr. Meinrad Regli, Hospental.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 86-87.
Lizenz:
Kategorien: