1177. Gespenst eingemauert.

[91] Ich übernachtete einmal zu Flüelen im Helfershaus. Um 2 Uhr nachts kam mir jemand die Türe aufmachen und schlug sie ans Bett, als ob er sie zerschlagen wollte. Ich machte die Türe wieder zu. Sie wurde wieder aufgemacht. Ich meinte, die Schwester sei es. Ich liess jetzt die Türe offen. Am Morgen stellte ich die Schwester zur Rede. Sie sagte, es komme ihr und dem Bruder auch und platze auf den Boden. Als man das Haus erneuerte, musste man dem Gespenst eine eigene Kammer mauern. Es wird eine arme Seele gewesen sein.


Michael Truttmann, Seelisberg.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 91.
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