1180. Der widerspenstige Knebel.

[92] Der alte Uriger Hanssepp erzählt: Als er einst mit Thadee Müller sel. zu Gemsfeyer nach der Abfahrt in die Fiseten den letzten Plunder holte, versperrten sie den Nydler mit einem Knebel. Als sie weggingen, flog ihnen der Knebel nach. Der Thadee nahm ihn und warf ihn hinein, indem er sagte, ob er nicht Platz habe da drinnen. Der Knebel flog ihm zum zweiten Mal nach, und der Thadee warf ihn wieder hinein. Beim dritten Male sagte er: »Und jetz channsch nu einisch chu, und de müesch nu einisch innä!« Aber er kam nicht mehr.


Schriftlich von Hh. Kaplan Truttmann.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 92.
Lizenz:
Kategorien: