1230. Der Teufel macht Einen lachen.

[127] a) Es war einmal ein Mann, der mochte sich nie erlachen. Da geschah es eines Tages plötzlich, dass er mitten unter der heiligen Messe hellauf lachte. Der Pfarrer liess ihn vor sich kommen und befragte ihn wegen seines unehrerbietigen Betragens am heiligen Ort. Da erhielt er zur Auskunft: »E! der Tyfel isch i Kilä-n-innä chu und het der Grind annärä Stutt a'gschlagä, und das het-mi äso luschtig tunkt.«


Frau Zäzilia Gisler-Walker, 70 Jahre alt.


b) Er sah mitten unter der heiligen Messe zwei Mäuschen in der Kirche herumspazieren und miteinander tanzen und musste deswegen lachen. Auf sein lautes Gelächter liefen sie weg, aber er sah, dass sie Hörnlein am Kopfe trugen. Jetzt wusste er, wer ihn zum Lachen verführt hatte.


Frau Wipfli-Herger, 80 Jahre alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 127.
Lizenz:
Kategorien: