1252. Die dienstfertige Katze.

[144] Mal einer wollte sich in der Verzweiflung erhängen. Mit seinem Strick ging er auf die Ruossdiele und wollte ihn über einen Dillbaum hinüber werfen. Aber auf dem Dillbaum hockte eine Katze, die den Strick mit den Pfoten ergriff und schön hinüberzog. So erregte sie jedoch des armen Mannes Misstrauen, und er gab wirklich sein Vorhaben auf. Am nächsten Morgen[144] erzählte er alles seinem Pfarrer. Dieser dankte Gott und schenkte dem Armen eine schöne Summe Geld und empfahl ihn der Mildtätigkeit der Leute, die ihm jetzt ebenfalls nachhalfen, so dass er aus der Armut herauskam.


Katharina Kempf, 90 Jahre alt, Schächental.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 144-145.
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