[291] 13. Rosa und Viola (Rózsa mëg Viola).

[291] Magyar Népköltési Gyüjtemény IX, No. 19, S. 138 (1907): Sammlung von Berze Nagy; aus Besenyötelek, Heveser Komitat.

Über verwandte Märchen von der vergessenen Braut: Köhler I, S. 161 ff., Cosquin I, S. 105, II, S. 12 ff. – Vgl. Grimm No. 56 und 193.

Einige andere Fassungen dieses in Ungarn sehr weit verbreiteten und beliebten Märchens: Magy. Népk. Gy. IX, No. 20: Ein König hat drei Söhne; der mittelste, Miska, ist unfolgsam; Brüder schreiben einen Brief an den König der Teufel, Seine Majestät Rut, sie wollten ihren Bruder bei ihm in Dienst geben. Als M. dort hinkommt, ruht er erst drei Tage aus und befreundet sich mit des Teufels Tochter Juliska. Das Jahr hat drei Tage. Erste Aufgabe: Fischteich ausschöpfen, umgraben, Hirse säen, bis morgen früh eine Schüssel Hirsebrei, geschmalzt und gezuckert, bereiten. Juliska hilft mit dem Zauberbuch: soviele Blätter sie umwendet, soviele Teufel erscheinen zur Hilfe. Zweite Aufgabe: Wald umgraben, Wein pflanzen, morgen früh ein Teller Trauben und ein Becher Wein. Dritte Aufgabe: M. muss einem Freund des Teufelkönigs, sieben mal sieben Königreiche weit weg und jenseit des Operenzmeeres einen Brief bringen und morgen früh wieder zurück sein. Juliska verwandelt sich in goldhaariges Pferd und trägt ihn hin. Er kommt auch glücklich zurück, weil er J.'s Rat befolgt und gleich davoneilt, nicht durch das Tor, sondern über das Dach, als er den Brief übergeben; sonst wären sie zu Pech verwandelt worden. M. und J. entfliehen. J. spuckt dreimal auf den Tisch, und der Speichel antwortet dreimal: »ich komme gleich«, als die Mutter das Mädchen ruft. Die Frau eilt ihnen auf einer Eisenschaufel in Gestalt einer schwarzen Wolke nach. Juliska wird Mühle, Miska Müller; er schnitzelt mit dem Handbeil und muss Acht haben, dass die Wolke im Wirbelwind keinen Span erfasst, denn dann ist's aus mit Juliska. Wolke lässt sich auf die Mühle nieder; M. haut mit dem Beil in die Wolke; es fliesst Blut. Frau wendet um. Der Teufelkönig schickt sie zum zweitenmal aus. M. dürrer Strauch, J. Vogel. »Als der Strauch noch grün war, habe ich ein junges Paar gesehen.« Zum drittenmal: M. Fischteich, J. Goldente. Teufelsfrau legt Ring ab und geht in den Teich. J. nimmt den Ring, darin alle Weisheit des Teufels. Frau bleibt im ausgetrockneten Teich zurück. M. vergisst die zurückgebliebene J., weil ihm jemand die Hand geküsst hat, will eine andere heiraten. J. bringt als Hochzeitsgeschenk ein Taubenpaar unter einem Sieb; sie lässt den Täuberich heraus und spricht: »So ging's uns, Miska, wie diesem Taubenpaar: eins blieb verwaist.« Erkennen. Hochzeit.

Magy. Nyelvör XXVIII, S. 42 (1899): Ein Mann verspricht dem Teufel, was er zu Hause nicht hat aufschreiben lassen. Als er nach[292] sieben Jahren heimkehrt, findet er einen siebenjährigen Sohn. Dreimal versuchen sie, dem Teufel ein anderes Kind unterzuschieben (vgl. dazu Köhler I, S. 172). 1. Sohn des Imkers. Als sie beim Bienengarten vorübergehen: »Ach, wieviel Honig habe ich hier getrunken!« 2. Gärtnerssohn: »Ach, wieviel schöne Blumen hat mir mein Vater in diesem Garten gegeben!« 3. Fischerssohn: »Ach, wieviele Fische hat mein Vater hier gefangen!« – Erste Aufgabe beim Teufel: mit gläserner Hacke Wald ausroden. Die Tochter des Teufels hilft. Zweite Aufgabe: Teich mit Sieb ausschöpfen. Flucht. Neunmal antwortet der Speichel. Bei der Verfolgung: Bursche Hirseschober, Mädchen Feldhüter; Bursche Teich, Mädchen Ente. Bursche wird von der Mutter geküsst und vergisst die Braut, will eine andere heiraten. Das Mädchen verkauft drei schöne Gewänder für drei Nächte beim Burschen. Mutter gibt ihm zweimal mit seinem Wissen einen Schlaftrunk. Beim drittenmal sagt Mutter, sie wolle ihm keinen Schlaftrunk geben, denn das Mädchen wolle mit ihm reden. Erkennen. Hochzeit. –

Zu den Verwandlungen auf der Flucht: Köhler zu Gonzenbach No. 14; ungarisch (Magy. Népk. Gy. IX, No. 47: Schwan – Teich, Herberge – Wirt, Hirsebreiberg, den die Hexe isst und davon platzt; Arany, Eredeti Népmesék (1862), S. 41: Kapelle–Mönch, Hirse–Hirt, Teich–Ente). – Mädchen foppt Freier: Köhler zu Gonzenbach No. 55; heanzisch (Bünker No. 78).

Quelle:
Róna-Sklarek, Elisabet: Ungarische Volksmärchen. Neue Folge. Leipzig: Dieterich 1909, S. 291-293.
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